Reeder meiden HĂ€fen Tokio und Yokohama - Europas HĂ€fen rĂŒsten sich
Reeder wie Hapag-Lloyd und Offen meiden zunehmend die HĂ€fen Tokio und Yokohama, berichten mehrere Zeitungen. Damit sollen die Besatzungen der Schiffe vor Strahlung geschĂŒtzt werden. Die Reederei Hamburg SĂŒd entscheidet im Einzelfall, ob die Ziele angefahren werden. Am Samstag liefen noch Schiffe von Hamburg SĂŒd in Tokio und Yokohama ein. Mit der Entscheidung gingen die Reeder deutlich ĂŒber die Empfehlung der deutschen Bundesregierung hinaus, die ein Gebiet im Umkreis von 100 Kilometern um das Atomkraftwerk Fukushima als potenzielle Gefahrenzone angegeben hatte.
"Sicherheit hat fĂŒr uns den höchsten Stellenwert", sagte Eva Gjersvik, Sprecherin von Hapag-Lloyd. Die Reederei habe die betroffene Region bereits vom ersten Tag an gemieden, momentan werde lediglich der Hafen in Kobe im SĂŒden des Landes angefahren. "Wir beobachten die Lage stĂŒndlich", erklĂ€rte Gjersvik weiter. Ăber entstandene Verluste wollte sie sich nicht Ă€uĂern.
Europas HĂ€fen rĂŒsten sich
Die Ereignisse in Japan stellen auch fĂŒr die Hafenbetreiber und Reedereien in Europa eine neue Herausforderung dar. Fieberhaft arbeiten sie an MaĂnahmen fĂŒr den Umgang mit verstrahlten Schiffen. In Hamburg werden die ersten Schiffe aus Japan Mitte April erwartet. Die Einfuhren sollen laut Verbraucherschutzministerin Aigner mehrfach kontrolliert werden.
Rotterdam / Hamburg: "Vorsichtshalber" Messungen
Der Hafen Rotterdam gab unterdessen bekannt, daĂ Schiffe, die japanische GewĂ€sser befahren hĂ€tten, ab sofort vor der Einfahrt in den Hafen auf Strahlung untersucht wĂŒrden. Die MaĂnahme sei rein "vorsichtshalber" beschlossen worden, man erwarte keine stĂ€rkeren Kontaminierungen.
Gleiches wurde auch vom Hamburger Hafen bekanntgegeben. "Wenn ganze Schiffe verstrahlt sind, haben wir ein Problem", sagte der Sprecher der Hamburger Innenbehörde. Anders sei dies bei einzelnen kontaminierten Containern. "Mit kleinen Mengen kommen wir gut klar." Der Hamburger Hafenlogistikkonzern HHLA rechnet damit, dass belastete Schiffe zurĂŒckgeschickt oder an einen anderen Ort beordert werden, wo sie dekontaminiert werden können.