2018.03.24 - Abgesagt: Reste der "Johann StrauĂ" wurden am 01.MĂ€rz nicht zwangsversteigert
Nichts wurde es vorerst mit der Versteigerung des Partyschiffes "Johann Strauss" am Donnerstag, 01. MĂ€rz. Dem Bezirksgericht Leopoldstadt lagen AntrĂ€ge des ehemaligen EigentĂŒmers vor, die geprĂŒft werden mĂŒssen. "Es sind AntrĂ€ge eingelangt, ĂŒber die erst entschieden werden muss", hieĂ es aus dem zustĂ€ndigen Bezirksgericht Leopoldstadt. Der ehemalige EigentĂŒmer und Ex-Copa-Cagrana-PĂ€chter Norbert Waldenburg, vormals Weber, habe beim Gericht AntrĂ€ge gegen das Exekutionsverfahren eingebracht, bestĂ€tigte eine Sprecherin der zustĂ€ndigen StadtrĂ€tin Ulli Sima (SPĂ).
Wir hatten berichtet:
Noch liegt der ehemalige Schaufelraddampfer "Johann StrauĂ" im Hafen Freudenau, wohin sie Mitte Dezember abgeschleppt wurde â die Kosten fĂŒr die RĂ€umung werden auf etwa 100.000 Euro geschĂ€tzt. Bald allerdings könnte die "schwimmende Anlage" zu neuen Ufern aufbrechen, denn am 01. MĂ€rz kommt das 164 Jahre alte Schiff bei einer konventionellen Versteigerung unter den Hammer.
Zwischen Bastlertraum und Schrott
Das ehemalige Partyschiff, auf dem nach einem Brand 2011 keine Veranstaltungen mehr stattfanden, dĂŒrfte allerdings maximal Schiffsliebhaber oder Bastler glĂŒcklich machen. Laut einem Gutachten ist die Johann StrauĂ nĂ€mlich in einem so schlechten Zustand, dass, um wieder eine Zulassung zu bekommen, der Schiffskörper grĂŒndlich ĂŒberholt werden muss und OberflĂ€chen behandelt werden mĂŒssen. FĂŒr eine Sanierung des Schiffskörpers muss man laut Gutachten mit mindestens 460.000 Euro rechnen, eine Sanierung der gesamten Anlage kommt demnach sogar auf 800.000 Euro. Aufgrund der beschrĂ€nkten Einsatzmöglichkeiten des Schiffes könne man als Zeitwert auĂerdem nur den Schrottwert anfĂŒhren â dieser liegt laut dem SachverstĂ€ndigen Gerhard Strasser zwischen 20.500 und 25.000 Euro. Der Ausrufungspreis liegt damit zwischen 10.000 und 12.000 Euro.
UngeklÀrte Kostenfrage
Der von der Stadt Wien veranlassten RĂ€umung ging ein jahrelanger Rechtsstreit mit EigentĂŒmer Norbert Michael Waldenburg, vormals Weber, voraus. Bereits im Oktober ist Waldenburg aufgefordert worden, das Schiff zu entfernen. Er argumentierte aber, verkauft zu haben und nicht mehr EigentĂŒmer zu sein. Die RĂ€umung, die laut Stadt Wien Waldenburg bezahlen mĂŒsste, akzeptierte und zahlte er allerdings nicht.
( derStandard.at / kl )